Geld aus dem Kohletopf
Gemeinde Thallwitz baut ehemaliges Rennpferde-Domizil um

Landkreis Leipzig/Thallwitz. Die Gemeinde Thallwitz im Norden des Landkreises Leipzig hält seit wenigen Tagen den Förderbescheid der Sächsischen Aufbaubank für ein Millionen-Vorhaben in den Händen. Wie das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung bekannt gab, fließen 4,1 Millionen Euro aus dem 40-Milliarden-Euro-Topf für den Kohleausstieg in den Ort. Unterstützt werde damit das Projekt „Saulis – Spektakuläres Arbeiten und Leben im Supervulkanzentrum“.Mit dem Geld soll ein ehemaliger Rennpferdestall im Ortsteil Röcknitz umgebaut werden. Wie berichtet, geht es dabei um die Schaffung eines modernen Coworking-Space sowie eines neuen Ausstellungszentrums für den Geopark Porphyrland. Für das Vorhaben hatte sich die Kommune frühzeitig um eine Förderung bemüht. Gemeinsam mit der Stadt Markkleeberg, die eine Jugendherberge am Auenhainer Strand plant, war das Thallwitzer Projekt das erste überhaupt, das im Mitteldeutschen Revier zur Förderung aus dem Kohle-Topf empfohlen wurde. Um schnell ein Zeichen zu setzen, waren Thallwitz und Markkleeberg Ende 2020 im Rahmen eines vereinfachten Verfahrens bearbeitet worden, da die für die regionale Mitbestimmung vorgesehenen Begleitausschüsse ihre Arbeit damals noch nicht aufgenommen hatten.Im Rahmen des Genehmigungsprozesses kam die Geschwindigkeit dann allerdings etwas abhanden. Nun aber soll das erste Projekt, das mit Geldern aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen bedacht wird, Fahrt aufnehmen. In dem historischen Rennpferdestall sollen Arbeitsplätze der Zukunft entstehen. Kreative und Start-ups sollen sich gegenseitig mit ihren Ideen befruchten. Von bis zu 20 Arbeitsplätzen ist die Rede. Das Besondere: Übernachtungsmöglichkeiten entstehen gleich mit. „Co-Working-Spaces im ländlichen Raum sind eine hervorragende Idee, wenn junge Leute abseits der Großstädte wohnen wollen“, wertete Regionalminister Thomas Schmidt (CDU) die Initiative.Jetzt könne es endlich losgehen, freute sich der Thallwitzer Bürgermeister Thomas Pöge (parteilos). „Für Besucher, Nutzer des Co-Working-Spaces und Einwohner soll im Erdgeschoss des Gebäudes ein kleines Selbstbedienungscafé entstehen. Unser Plan ist, dass das Café als Treffpunkt nicht nur für die Nutzer des Hauses, sondern auch für Jugendliche und durch den altersgerechten sowie barrierefreien Umbau auch für Senioren dient.“
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